Die Wüstengängerin

 

In Alice Grünfelders Debütroman „Die Wüstengängerin“ treffen wir auf zwei Frauen, die zu unterschiedlichen Zeiten die Provinz Xinjiang im Nordwesten Chinas besuchen. Zu Beginn der 90er Jahre erforscht die Studentin Roxana buddhistische Höhlenmalereien, um zu beweisen, dass die Region nicht immer islamisch war. 20 Jahre später stößt die schwerkranke Entwicklungsarbeiterin Linda auf Aufzeichnungen der verschollenen Roxana und folgt deren Spuren ...

 

"Die Wüstengängerin" ist ein Roman, den man aus mehreren Gründen nicht mehr weglegen will: einerseits fesselt einen die spannende Geschichte rund um das Schicksal der beiden Frauen, andererseits erfährt man auch interessante wie erschreckende Dinge über die Unterdrückung der uigurischen Minderheit in China. Zu guter Letzt verzaubert einen die lebendige Sprache des Romans: So lassen mich als Leserin die authentischen Beschreibungen gleich selbst zur Wüstengängerin werden.

 

Fazit: Ein hochinteressanter und sprachstarker Roman, der nicht nur das Schicksal der unterdrückten Uiguren aufzeigt, sondern auch die Geschichte zweier eigenwilliger und einsamen Frauen auf der Suche nach sich selbst.